Sauberes Wasser, mitten in Berlin
Wie „Spree2011“ die Hauptstadt ansehnlicher machen könnte

Kurz nach der Jahrtausendwende kam in Berlin der Verdacht auf, die sich durchs Gebaute schlängelnde Spree sei doch noch zu retten. Insbesondere die Vermeidung der immer noch täglich praktizierten Einleitung von Abwässern bei Starkregen in den Fluss könne das Wasser vor einem Kloakenschicksal retten, ja vielleicht sogar zur innerstädtischen Badewanne werden lassen. Die Berliner Wasserbetriebe reagierten euphorisch und finanzierten vorab eine Überprüfung der in einer Studie zugrunde gelegten Abwassermengen. 2003 wurde das Projekt auf dem vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin durchgeführten Wasser-Kongress „Berlin-Paris“ der Öffentlichkeit vorgestellt, seitdem geht es voran.

„Spree2011“, so lautet der Projektname nun, ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördetes Pilotprojekt, das etwa zwei Jahre lang unter Beweis stellen muss, dass sich die Prognosen hinsichtlich einer Wasserqualitätsverbesserung erfüllen. Das Prinzip der rund 1000 m³ fassenden, parallel zur Uferkante im Wasser liegenden Anlage ist einfach: Abwasser, das bislang bei starken Regenfällen in den Fluss eingeleitet wurde, wird in Speicherbehältern aufgefangen und bei Wasserrückläufen in die Kanalisation zurückgeleitet. Städtebaulich machen die Speicher zudem noch Sinn: Auf den mehrere hundert Quadratmeter großen Schwimmcontainern können neue Orte mitten in der Stadt entstehen; vom schwimmenden Garten, Büros oder Gewerbe über Cafés bis hin zur Badeanstalt ist vieles denkbar.

x

Thematisch passende Artikel:

2. Berliner Flussbad Pokal

Am 3. Juli 2015 veranstaltet der Verein Flussbad Berlin zum zweiten Mal den Schwimmwettbewerb „Berliner Flussbad Pokal“. Start: 14.30 Uhr!

„Wenn eines Tages“, so Flussbad Berlin e.V., „die BesucherInnen des Flussbads durch das wunderbar saubere Wasser der Spree ihre Bahnen ziehen, haben wir ein besonderes Projekt auf die Beine...

mehr
Ausgabe 06/2021

Mitten in Berlin. Warum manche Angst vor einem Flussbad haben

Tatsächlich: Es nervt. Wenn beispielsweise leicht bekleidete TouristInnen durch die großen Museen dieser Welt latschen und vor jedem Superstar der Kunstgeschichte ein vielkommentiertes Selfie...

mehr
Ausgabe 10/2013 Grünzug Südpanke, Berlin-Mitte

Ein Wasserweg mit zwei Seiten Grünzug Südpanke, Berlin-Mitte

Mitten in der Stadt, unweit der Chauseestraße, der nördlichen Verlängerung der Friedrichstrasse, stellten sich bei dem Projekt „Grünzug Südpanke“ ganz besondere Herausforderungen. Als...

mehr

Konzerthaus mitten im Wald

In Blaibach, im Bayrischen Wald, wurde gerade ein Konzerthaus eröffnet

Der Peter Haimerl ist ein Mann, der kommt aus dem Bayrischen Wald. Lebt seit Jahrzehnten in München, wo er auch sein Büro hat und Projekte gerne in der ganzen Welt bearbeitet. Am liebsten aber doch...

mehr
Ausgabe 10/2024

Versteigerung für Flussbadende

Es gibt Projekte, die dauern. Stuttgart 21 beispielsweise, Sie erinnern sich? Andere dauern nicht so lange, hofft man. Das „Fluss Bad Berlin“ gehört dazu, seit 2012 setzt sich der gleichnamige...

mehr