Hotel im Volkshaus, Basel/CH

Anfang des 19. Jahrhunderts entstand das Volkshaus Basel in der Rebgasse, in dem politische, soziale und kulturelle Aktivitäten stattfanden. Im Laufe der Zeit wurden Veranstaltungsräume, eine Konzerthalle, Büroräumlichkeiten, ein Laden und ein Restaurant sowie zuoberst, unter dem Dach, Personalzimmer ergänzt. Stetig an die veränderten Bedürfnisse der jeweiligen Dekade angepasst, veränderte sich das Haus innerlich und äußerlich über die Zeit, ohne je ein gesamtheitliches Konzept zu verfolgen. 2011 übernahmen die beiden Immobilienentwickler und Gastronomieunternehmer Leopold Weinberg und Adrian Hagenbach das Volkshaus Basel vom Kanton Basel-Stadt mit der Vision, wieder einen Ort der Begegnung im ursprünglichen Sinne aufleben zu lassen. In enger Zusammenarbeit mit den Architekten Herzog & de Meuron realisierten sie dieses Ziel nicht nur konzeptionell, sondern auch architektonisch. Entstanden ist 2012 eine grüne Oase mitten im belebten Quartier am Rhein. Bar und Brasserie sind beliebte Treffpunkte für Genießer, Kunst-, Kultur- und Architekturinteressierte. Gleiches gilt für die vier Eventsäle.

Nun wurde das Volkshaus Basel um ein neues Boutique-Hotel erweitert. Wie bereits im gesamten Haus haben Herzog & de Meuron auch hier mit viel Fingerspitzengefühl die his­torische Substanz ergründet, aufgearbeitet und modern interpretiert. Die 45 Zimmer und Suiten sind pragmatisch schlicht gestaltet, ohne dabei an Behaglichkeit und Eleganz zu verlieren. Aufgrund der historischen Bausubstanz ist jeder Raum individuell geschnitten. Allen gemeinsam ist die großzügige Raumaufteilung und Helligkeit sowie das wiederkehrende Farbkonzept in Grüntönen.

Trotz des entspannt eleganten Interieurs sind in allen Zimmern Referenzen zu den ursprünglichen, einfachen Personalzimmern zu finden. In den Grand Hotels des frühen 20. Jahrhunderts gab es in den Zimmern lediglich einen Waschtisch und eingebaute Schrankwände. Die Toiletten und Duschen befanden sich oft außerhalb der Hotelzimmer. In Analogie ist nun auch im Volkshaus Basel nur der Waschtisch zu sehen, die Nasszellen (Dusche und Toilette) verstecken sich diskret hinter der schwarz gebeizten, massiven Eichenholz-Schrankwand. Die Atmosphäre ist durch die Mischung aus erdigen sowie dezent warmen Farbtönen und ausgewählten Textilien, als Raumtrenner und Fenstervorhänge, behaglich und gemütlich.

www.volkshaus-basel.ch; www.herzogdemeuron.com
x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2018 Sala Beckett, Barcelona/ES

Kultur Räume geben

Das Label Eigentlich ist es nicht passend, das „Sala Beckett“ als Label zu charakterisieren. Denn die kleine und sehr lebendige Theaterkulturinstitution, die seit 1997 in Barcelona ihre Heimat hat...

mehr

Die kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit

Podiumsdiskussion des Ausschusses Nachhaltigkeit am 17. September 2012, Wien

Was haben Kultur und Nachhaltigkeit miteinander zu tun? Dieser Frage geht die 13. Podiumsdiskussion der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten zum Thema „Nachhaltiges Planen und...

mehr

Die Große Nike verliehen

Am vergangenen Samstag hat der Bund Deutscher Architekten BDA in Halle/Saale im Rahmen des 15. BDA-Tages in Halle an der Saale, gleichsam als krönenden Abschluss eines arbeitsreichen Tages, seinen...

mehr

History Takes Place – Urban Change in Europe

Ausschreibung der ZEIT-Stiftung-Sommerakademie in Paris, 6.-18. September 2010

Paris ist nicht nur eine der lebendigsten europäischen Metropolen, sondern auch eine der geschichtsträchtigsten. Seit 987 Hauptstadt Frankreichs, gewinnt die Stadt in der Frühen Neuzeit an...

mehr

Kultur, Kultur, Soziales

Bevölkerungsbefragung zur Kulturhauptstadt 2010

Um mehr über die Wünsche, Interessen und Erwartungen der Einwohner des Ruhrgebiets in Bezug auf Freizeit, Kultur und Kunst sowie das Kulturhauptstadtprogramm zu erfahren, hat das Institut für...

mehr