Carbonbeton-Forschung

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig entwickelt multifunktionale, genormte Bauteile aus Carbonbeton für Wohnungs- und Industriebau. In zwei Forschungsprojekten erproben WissenschaftlerInnen der HTWK, wie Carbonbeton-Anwendungen in die Wirtschaft überführt werden können. Ein Bündnis aus 15 PartnerInnen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, darunter das Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) der HTWK, erarbeitet Muster-Bauteile aus Carbonbeton, die mit verschiedenen Wärmesys-temen verbunden sind. „Damit Wärmesysteme in die Bauteile integriert werden können, müssen verschiedene Voraussetzungen gegeben sein. Die elektrische Nutzung von Carbon ist neu und weder normiert noch standardisiert. Dazu gibt es keine Erfahrungen und dies gilt es nun in unterschiedlichsten Anwendungen zu erforschen“, sagt Tilo Heimbold, Elektrotechnik-Professor an der HTWK Leipzig und wissenschaftlicher Direktor des FTZ. Ziel des dreijährigen Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Industriestandards für Halbfertigbauteile aus Carbonbeton.

In einem weiteren neuen Forschungsprojekt integrieren ForscherInnen der HTWK Leipzig Elektro- und Datentechnik auf Basis des industriellen Kommunikationsstandards AS-Interface in Carbon-
betonbauteile. Denn Häuser aus Carbonbeton haben sehr schmale Wände. Viel Platz für die zahlreichen Installationsleitungen, die sonst darin verbaut werden, bleibt nicht. Leitungen, Kabelkanäle und Schaltkästen sollten deshalb schon in der Bau- und Installationsphase reduziert werden. „Durch AS-Interface kommunizieren zahlreiche Sensoren und Aktoren über ein und dasselbe Kabel miteinander. Selbst ihren benötigten Strom beziehen sie über dieses Kabel. Das spart Materialien und macht das System ausgesprochen robust und fehlersicher“, erklärt Projektleiter Heimbold, der seit rund 30 Jahren AS-Interface mitentwickelt, „AS-Interface wird hauptsächlich in der Industrie verwendet. In unserem Forschungsprojekt wollen wir die Vorzüge der Technologie nun auch für Wohn- und Bürogebäude nutzbar machen.“ Exemplarisch sollen deshalb Fertigteile für ein Büro-Wandelement entstehen.

www.htwk-leipzig.de
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