Buchrezension: Staab Architekten. Verwandte Unikate

Handschrift kann sein eine erkennbare, unverwechselbare Linie. Handschrift – und das kann man auf das Büro Staab Architekten beziehen

Handschrift kann sein eine erkennbare, unverwechselbare Linie. Handschrift – und das kann man auf das Büro Staab Architekten beziehen – kann aber auch eine Haltung sein und eine sich daraus ableitende Methodik des Entwurfs. Die Architekten der ersten Kategorie nannten Colin Rowe und Fred Coetter in ihrer Schrift „Collage City“ – mit Bezug auf einen Text von Isaiah Berlin – Hedgehog, Igel. Das sind die sturen Markensetzer. Die anderen, Fox, Fuchs genannten, sind die, die springen können, die auf den Kontext reagieren, auf die jeweilige Zeit und ihre jeweiligen Bedürfnisse.

Und wirklich ist die von Staab ausdrücklich so benannte „Dokumentation" der Arbeiten ein schöner Blick auf das, was Kontext und immer wieder neu entfachte Inspiration je neu haben entstehen lassen: Neubauten, Umbauten und Exegese.

Erläuterungen von Architektenseite, hervorragende Fotografie, schöner Satz und immer zahlreiche Pläne machen die viel zu schlicht „Dokumentation" genannte Publikation zu einer umfassenden Unternehmung, die den Kollegenarchitekten Vorbild sein könnte. Der Essay von Florian Heilmeyer („Igel, Fuchs, Chamäleon“) und ein längeres Interview mit dem Partnerteam erlaubt zudem einen tieferen Blick in Denkweise und „Handschrift“ und ein klein wenig auch in die Seele des Berliner Büros. Mit Werkübersicht. Be. K.

Florian Heilmeyer, Staab Architekten. Verwandte Unikate. Hatje Cantz, Ostfildern 2016, 352 S., 500 meist Farbabb.,
68 €, ISBN 978-3-7757-4204-7

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