Baukasten für einen nachhaltigen Modellbau
Nach einem Institutsratsbeschluss zur Vermeidung von Styrodur, Beton und Gips hat eine Gruppe Studierender (Blanca Heinrich, Lucas Pichler und Luke Knese) die Projektwerkstatt „Modellbauwende“ am Fachgebiet Natural Building Lab der TU Berlin initiiert, um das Arbeiten mit nachhaltigen Modellbaumaterialien leichter zugänglich zu machen.
In der Projektwerkstatt „Modellbauwende“ werden von und für Studierende unterschiedliche Techniken und Materialien fürs Modellbauen untersucht und angewendet
Foto: Projektwerkstatt Modellbauwende
Über vier Semester soll der Modellbau in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft untersucht werden. Die gestellten Aufgaben bieten den Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen und Können zu vertiefen und gemeinsam Alternativen zu Beton, Styrodur und der weit verbreiteten Wegwerfkultur zu suchen und zu entwickeln. Das Projekt, das aus den Reihen der Fachschaft des Instituts für Architektur der TU Berlin (dem sog. IfA Kollektiv) entstand, wird seit Sommer 2024 angeboten und kann von Studierenden aller Semester und Studiengänge der Hochschulen der Berlin University Alliance besucht werden.
Im vergangenem Sommersemester wurden nachhaltige Modellbaumaterialien untersucht. Dabei wurden Eigenschaften, ökologische Kennzahlen, Verwendbarkeit und Kreislaufwirtschaft nach aktuellem Wissensstand erforscht. Anschließend wurden die Materialen auch in der Praxis unter die Lupe genommen, um die besten Modellverarbeitungsmethoden und die zu den Materialien passenden Darstellungsweisen zu erarbeiten. Dabei entstand das „Handbuch des nachhaltigen Modellbaus“, welches das erarbeitete Wissen bereitstellt.
In diesem Wintersemester soll ein wiederverwendbarer „Modellbau(wende)kasten“ entwickelt und gebaut werden. Dabei wurden zu Beginn des Semesters geeignete nachhaltige Materialien gewählt, um mit ihnen erste Konzepte für einen Baukasten zu entwickeln. Diese sollen praktisch erprobt werden, sodass ein finales funktionierendes Bau-Set vorgestellt werden kann.
Bisherige Ideen reichen von magnetischen Grundformen, Stecksystemen und wiederverwendbaren Schalungen für Seife und Wachs bis hin zum Kaffeesatz als Modellbaumaterial. Zum Abschluss des Moduls werden Anleitungen zu der Erstellung und Nutzung der Baukästen in Form von kleinen Handbüchern visualisiert und den Baukästen beigelegt. Diese sollen dann gesammelt zur Verfügung gestellt werden und die Anleitungen das Nachbauen ermöglichen. AGh