Dem einzelnen wie der Gesellschaft sei am besten zu dienen

Der Architekt Hans-Busso von Busse starb im Alter von 79 Jahren in München

Der Architekt Hans-Busso von Busse, der den Münchner Flughafen II im Erdinger Moos wesentlich mitgeprägt hat, ist tot. Er starb am 7. November nach schwerer kurzer Krankheit im Alter von 79 Jahren in München, teilte der Bund Deutscher Architekten (BDA) in Berlin mit.

An dem Anfang der 90er Jahre fertiggestellten neuen Münchner Flughafen steche besonders die «Noblesse» des von Busse entworfenen zentralen Passagier-Abfertigungsbereichs mit Lichthöfen und Leuchtröhren in verschiedenen Farben hervor, betonte der BDA. Architekturkritiker sprachen seinerzeit von einem «Gesamtkunstwerk», zu dem der amerikanische Künstler Keith Sonnier als Partner wesentlich mit beigetragen hat.

Der im schlesischen Oppeln geborene Busse gründete 1956 ein eigenes Büro in München und trat später auch mit mehreren Kirchenbauten hervor. Außerdem zeichnete er unter anderem für die Sanierung des Stadtschlosses Lichtenfels und für die Erweiterung des Münchner Stadtarchivs verantwortlich. Von 1971 bis 1976 war er Präsident des BDA.

Als Architektenpersönlichkeit habe sich Busse «große Verdienste durch sein sozialpolitisches Engagement erworben», hob der BDA in seinem Nachruf hervor. In seiner BDA-Präsidentschaft sei 1972 auch eine Grundsatzerklärung verabschiedet worden, die die besondere gesellschaftliche Verantwortung der Architekten für die gebaute Umwelt betonte. Busse war Mitglied der Berliner Akademie der Künste und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Arbeiten (Auswahl)

Heilig-Geist-Kirche Schaftlach, 1961–1966 Erlöserkirche Erding, 1963
Wohnhochhaus München-Schwabing, 1970–1972 Franz-Josef-Strauß-Flughafen, München-Erding, 1987–1992 Erweiterungsbau Stadtarchiv München, 1990 Gnadenkirche Würzburg-Sanderau, 1990 Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte Soest, 1991 Stadtschloß in Lichtenfels, 1992 Kulturzentrum Witten, 1995 Kapelle im Kloster Frenswegen, 1996

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