HOLLEIN

Eine Ausstellung im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien, Eröffnung am 24. Juni 2014

Architekt, bis dato einziger österreichischer Pritzker-Preisträger, Designer, Künstler, Kurator, Ausstellungsmacher, Theoretiker, Lehrender, Autor, Medienvisionär, Kulturanthropologe: Als Gestalter im umfassendsten Sinn hat Hans Hollein (1934–2014) der Architektur eine neue Note und dem Attribut Universalkünstler eine neue Dimension verliehen. Die Ausstellung HOLLEIN, die das MAK mit Unterstützung der Universität für angewandte Kunst Wien präsentiert und die am 24. Juni 2014 eröffnet, taucht in sein reiches Universum ein und unternimmt anhand von großteils noch nie öffentlich gezeigten Materialien aus dem Archiv Hans Holleins eine umfassende Neubetrachtung seines Gesamtwerks. Eine speziell für die Ausstellung entstandene, neue Serie von Fotoarbeiten der KünstlerInnen Aglaia Konrad und Armin Linke eröffnet neue Perspektiven auf sein Werk.

Die von Wilfried Kuehn, Gastkurator, und Marlies Wirth, MAK-Kuratorin, erarbeitete Personale nähert sich Hollein nicht retrospektiv oder chronologisch, sondern anhand von Themenbereichen, die sich im Zuge der umfassenden Recherchen in Holleins Archiv und Werk herauskristallisierten. Hans Holleins Denkrichtung folgend nimmt die Ausstellung keine Trennung in Architektur, Design und Kunst vor, sondern kontextualisiert sein komplexes Werk – Ausstellungen, Museumsgebäude und -entwürfe, mediale Objekte, Display-Architekturen, Stadtmodelle und utopische Um-welten anhand von Arbeitsmodellen, Originalzeichnungen, Objekten und Ausstellungs-relikten, Skizzen, Notizen, Konzeptpapieren, Fotografien, Filmen u. v. m. – entlang eines Ausstellungsparcours in Sinn- und Formanalogien.

Schwarz-Weiß-Fotografien, die Hollein in den 1960er Jahren in St. Margareten im Burgenland aufgenommen und in der Ausstellung sites (Richard Feigen Gallery, Chicago, 1969) ausgestellt hatte, sind ebenso zu sehen wie seine bekannten Collagen mit Flugzeugträgern und seine legendäre Architekturpille (non-physical Environments, 1967). Ein begehbares Archiv – basierend auf Originalmaterialien aus Hans Holleins Archiv – vertieft in der Ausstellung im MAK den Einblick in seine Denk- und Arbeitsprozesse. Zu sehen sind hier auch Fotografien und ausgewählte filmische Beiträge wie das berühmte Österreichische Porträt für den ORF (1969) sowie Filme zu seinem Werk des bekannten österreichischen Regisseurs und Hollein-Freunds Paulus Manker.

Als wesentliches Element der Ausstellung ermöglichen neue fotografische Arbeiten der zeitgenössischen KünstlerInnen Aglaia Konrad und Armin Linke eine visuelle Neubetrachtung von Holleins Architektur. Auf Einladung des MAK fotografierten sie wegweisende Hollein-Bauten der vergangenen fünf Jahrzehnte neu.

Die Ausstellung HOLLEIN (25. Juni – 5. Oktober 2014) wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum Abteiberg Mönchengladbach vorbereitet, wo mit Hans Hollein: Alles ist Architektur (13. April – 28. September) eine weitere Neubetrachtung von Holleins Werk stattfindet. Zur Ausstellung im MAK erscheint eine Publikation in Kooperation mit dem Museum Abteiberg, in der die aktuellen Fotoarbeiten von Aglaia Konrad und Armin Linke im Fokus stehen.


HOLLEIN

Eröffnung Dienstag, 24. Juni 2014, 19:00 Uhr
Ausstellungsort MAK-Ausstellungshalle
MAK, Weiskirchnerstraße 3, 1010 Wien
Ausstellungsdauer 25. Juni – 5. Oktober 2014
Öffnungszeiten Di 10:00–22:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 Uhr
Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr Eintritt frei

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