Schwimmender Eisberg

Mies van der Rohe Award geht an Snøhetta für die Neue Oper, Oslo/N

Der europäische Architekturpreis, der Mies van der Rohe Award, geht in diesem Jahr an das norwegische Architekturbüro für das neue Opernhaus im Osloer Hafen. Der Preis wurde den Architekten Traedal Thorsen, Tarald Lundevall und Craig Dykers verliehen, die sich mit ihrem Entwurf gegen 340 eingereichte Konkurrenzprojekte durchsetzten. Das Architekturbüro Snøhetta wurde 1987 von Kjetil Thorsen, u.a. mit dem Amerikaner Craig Dykers und dem Österreicher Christoph Kapeller, gegründet und beschäftigt heute rund 90 Mitarbeiter. Eines der ersten Projekte war die Teilnahme am Wettbewerb für die neue Bibliothek von Alexandria in Ägypten, den Snøhetta gewann. Der bisher grösste Erfolg ist die Bebauung von Ground Zero mit dem neuen WTC Cultural Center, das ein Besucherzentrum, das International Freedom Center und das Drawing Center beherbergen wird. 

"Das Osloer Opern- und Balletthaus ist mehr als ein Gebäude, es ist ein Geschenk an die Stadt", sagte der Jury-Vorsitzende Francis Rambert. Mit dem Bau sei ein neuer urbaner Raum mitten im ehemaligen Hafenbecken der norwegischen Hauptstadt entstanden. Für die Halbinsel im Oslofjord entwarf das Büro Snøhetta eine begehbare Bauskulptur. Der schneeweiße Carrara Marmor, mit dem das Gebäude verkleidet ist, lässt den Besucher den Oslofjord wie auf einem schwimmenden Eisberg erleben. 

Der Mies van der Rohe Award wird seit 1988 alle zwei Jahre vergeben und ist der Architekturpreis der Europäischen Union. Er ist mit 60.000 Euro dotiert. Zu den fünf diesjährigen Finalisten zählten neben Snøhetta auch das Atelier Marc Barani, Massimiliano und Doriana Fuksas sowie RCR Aranda Pigem Vilalta Arquitectes.

Internet: www.miesarch.com

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