Brückenschlag

Wettbewerb für die neue Brücke über den Baakenhafen in Hamburg entschieden

Die 130 Meter lange und ca. 21 Meter breite Baakenhafenbrücke wird künftig den nördlichen Teil des Quartiers Baakenhafen mit seinem Südteil verbinden und markiert damit einen wichtigen Meilenstein für die zügige Entwicklung der östlichen HafenCity. Die neue Brücke auf hochwassersicherem Niveau sichert nicht nur die quartiersinterne Erschließung und die Anbindung des Südteils an die ÖPNV-Erschließung, sondern könnte mittelfristig auch als Elbquerung (Kommunaltrasse für Busse und Taxis) weitergeführt werden. An die Aufenthalts- und Nachhaltigkeitsqualität der Brücke waren hohe Anforderungen gestellt worden.

Es galt, eine zweispurige (optional dreispurige) Straßenbrücke zu entwerfen, die den Baakenhafen überspannt. Auf eine attraktive Nutzungsmöglichkeit für den Fahrrad- und Fußverkehr wurde sehr viel Wert gelegt. Von hoher Bedeutung war auch die Unterquerungsmöglichkeit der Uferpromenaden, die in der HafenCity als öffentliche Bewegungs- und Freizeitflächen eine besondere Rolle spielen. Eine weitere Aufgabenstellung bestand darin, in der Konstruktion der Brücke ein 30 m breites Element vorzuhalten, das im Bedarfsfalle ausgehoben werden kann, um einem größeren Schiff einen Liegeplatz im Baakenhafen zu ermöglichen. Damit soll eine flexible Nutzung der Wasserflächen des Baakenhafens sichergestellt werden.

In dem im Juni 2009 ausgelobten interdisziplinären Realisierungswettbewerb für 10 Teilnehmerteams aus Ingenieuren und Architekten ist nun die Entscheidung gefallen:

1. Preis: Wilkinson Eyre Architects, London; mit: Happold Ingenieurbüro, Berlin

2. Preis: Prof. Bernhard Winking Architekten BDA, Hamburg; mit: Ingenieurbüro Grassl GmbH Beratende Ingenieure Hamburg

3. Preis: ingenhoven architects GmbH, Düsseldorf; mit: ARUP B.V., Amsterdam  

Die Büros Wilkinson Eyre Architects (London) und Happold Ingenieurbüro (Berlin) sind beides renommierte Büros für Brückenentwicklung. Ihre Erfahrungen reichen von Fußgängerbrücken bis hin zu großen Brückenbauwerken in England wie z.B. der Gateshead Millenium Bridge oder der Paradise Street Bridge in Liverpool (beide Projekte von Wilkinson Eyre).

Ein für den Wettbewerb sehr wichtiger Aspekt war es, die grundlegenden Gedanken zur Nachhaltigkeit aufzugreifen und auch für Ingenieurbauwerke zur Anwendung kommen zu lassen. Da es noch kein allgemeingültiges Bewertungssystem gibt, wurde in Anlehnung an den DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) und unter Berücksichtigung der Grundsätze für nachhaltiges Bauen in der HafenCity eine Ausschreibung und Prüfung der Nachhaltigkeit vorgenommen. Vor diesem Hintergrund konnte der Entwurf in der ökologischen, ökonomischen, funktionalen und technischen Qualität oberhalb des Durchschnitts eingeordnet werden. Um den Ansatz der Nachhaltigkeit auch weiter zu verfolgen ist geplant, die Brücke als „Pilotprojekt“ für nachhaltige Ingenieurbauwerke weiter zu entwickeln. Die Kosten der Brücke belaufen sich auf 12 Mio. €.

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