Zeit für ein Buch

Die Zeiten ändern sich, wesentlich auch unsere Wertvorstellungen. Geschichtsbewusstsein schleudert auf den immer schneller sich drehenden, medialen Ereignisplattformen en gros in den Orkus und auf Nimmerwiedersehen. Dabei könnte gerade die Architektur mit ihrer natürlichen Beharrlichkeit Halt und Orientierung geben; wenn sie denn noch verstanden würde als Geschichts- und Geschichtenspeicher. Doch gerade die Bauten der so genannten „Nachkriegsmoderne“ werden auch unter Fachleuten seit Jahren kaum noch als wertvoll erkannt, der Drang zum unscharfen Bild von einer europäischen Stadt hat längst prominente Opfer gefordert. Die Beiträge des hier vorliegenden Buches diskutieren Qualität und Denkmalwert dieser Architektur. Dabei geht es ebenso um das Aufzeigen von historischen Verflechtungen (Geschichte), wie darum, Baudenkmäler heutigen Nutzungen anzupassen. Den meisten AutorInnen ist klar, dass ein Bewusstsein für bauliche Qualität allein durch Schulung der Wahrnehmung gebildet wird, Denkmalschutz um seiner selbst willen niemals nachaltig sein kann. Wenn wir nicht auffpassen, hat sich das Thema demnächst von selbst erledigt.

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