Wiedersehen 
Wanderausstellung über Architektur zwischen Nierentisch und Postmoderne

Zweieinhalb Jahre haben die Ausstellungsmacher, eine Arbeitsgruppe der Architektenkammer Niedersachsen, rund 700 Gebäude in ganz Niedersachen gesucht und gesichtet, um daraus eine Auswahl von 35 Gebäuden zu treffen, die nun in einer Wanderausstellung zu sehen sind. Ausstellungsziel ist, das Bewusstsein für die Architektur der Sechziger und Siebziger Jahre zu wecken und für ihre Qualitäten zu werben. Sind diese Projekte, die alle noch nicht unter Denkmalschutz stehen, doch beispielhaft für die Aufbruchstimmung der jungen Bundesrepublik. In der Bevölkerung haben diese Bauten generell einen schweren Stand und oft steht am Ende langer Diskussionen um ihre Sanierung die Frage nach ihrem Erhalt. Die Objekte werden mit aktuellen Fotografien und ergänzenden Objektdaten gezeigt. Dabei reicht das Spektrum von Museen (z. B. Kunsthalle Wilhelmshaven, Sprengel Museum Hannover) über Schulen (z. B. Berufsbildende Schulen Technik Cloppenburg, Heinrich Nordhoff Gesamtschule Wolfsburg), Sakral- und Sozialbauten (z. B. ev. Pauluskirche Lüneburg, Alten- und Pflegeheim Bad Bevensen), Verkehrsbauten (z. B. U-Bahnstation Markthalle Hannover), Sport- und Verwaltungsbauten (z. B. Sprungturm Bergbad Bückeburg, Kreishaus Rotenburg/Wümme) bis zu Wohnungsbauten (z. B. Iduna Zentrum Braunschweig, Terrassenhaus und Gartenhofhäuser Habichtshorststr. Hannover). Zwei Kapitel „Wiedersehen vertieft“ und „Wiedersehen Wolfsburg“ gehen noch mehr ins Detail mit ergänzendem historischen Bild- und Planmaterial. Den Einstieg in das Ausstellungsthema liefert der Berliner Architekturkritiker Wolfgang Kil mit einem interessanten Essay. Die Ausstellung läuft noch bis zum 4. Juni 2010 in der niedersächsischen Architektenkammer im Laveshaus Hannover, wird vom 9. bis 11. Juni anlässlich des Symposiums „Nachkriegsmoderne“ an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Braunschweig präsen­tiert, wo Experten drei Tage lang Leitbilder dieser Zeit diskutieren, und geht dann vom 11. bis 27. Juni ins bau_werk Oldenburg. Weitere Stationen sind die Faguswerke in Alfeld Ende August bis Ende September 2010 sowie das Rathaus Wolfsburg im Januar 2011.

Susanne Kreykenbohm


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