Wetterturm eingeweiht

Neues Wahrzeichen für den Campus Garching

Mehr als 50 m streckt sich der neue Meteoturm am Eingang des Forschungscampus in München-Garching empor. Er löst den alten Meteomast in der Campusmitte ab. Namensgeber des Turms ist Oskar von Miller, einer der bedeutendsten Bauingenieure seiner Zeit. Er studierte von 1875–1879 an der Technischen Hochschule München und verhalf Deutschland 1884 zu seinem ersten Elektrizitätskraftwerk. 1903 begründete er das Deutsche Museum,  zudem leitete er von 1918 bis 1924 den Bau des damals größten Speicherkraftwerks der Welt, des Walchenseekraftwerks.

Ein neuer Wetterturm war notwendig geworden, weil der alte dem geplanten Gebäudekomplex der „Neuen Mitte“ weichen muss. Seit 1961 liefert der alte Meteomast neben der Forschungs-Neutronenquelle meteorologische Messdaten, unter anderem Temperatur, Feuchtigkeit, Windrichtung und -geschwindigkeit. Die Erhebung dieser Daten ist in der Betriebsgenehmigung der Neutronenquelle vorgeschrieben.

Der Entwurf für den Turm stammt vom Münchener Architektenbüro Deubzer, König und Rimmel. Sie gestalteten eine halbtransparente Gebäudehülle, die die tragende Konstruktion darunter durchscheinen lässt. An der Spitze des Turms zeigen 1350 Leuchtdioden das TUM-Logo. Weitere 3570 Leuchtdioden in Höhe des fünften Rings zeigen aktuelle Wetterdaten. Die transparente Gebäudehülle ist die derzeit höchste Plexiglas-Fassade weltweit. Das Material, das bis zu 30 Jahre Witterungs- und UV-beständig ist, stiftete die Firma Evonik/Röhm.

Die elliptischen Formen und die unterschiedlichen Materialeigenschaften von Plexiglas, Stahl und Beton stellten eine große Herausforderung für die Montage dar. Die Stahlbaufirma Hackl aus Regen übernahm diese Aufgabe. Die 25 mm dicken und bis zu 6,30 m langen Plexiglaselemente wurden mit speziellen Punkthaltern befestigt, um die Stoßfugen zwischen den Fassaden auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren.

Internet: www.tum.de

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