Städtebaulicher Wettbewerb Spielbudenplatz, Hamburg, entschieden

Einfach so mal machen ... das geht in Deutsch-land nicht mehr so leicht. Jedenfalls nicht in Großstädten, in denen für sehr lukrative Geschäfte immer noch Potentiale seitens der Immobilienbranche aufgespürt werden. Die einträglichsten findet sie im jeweiligen Kiez, wo die Boden- und Immobilienpreise kurz vor der Explosion stehen, der Bestand nach Sanierung und immer auch nach Abriss schreit; angeblich.

Die in München ansässige Bayerische Hausbau hatte sich ihr Potential in Hamburg ausgesucht, direkt an der längst gar nicht mehr so sehr Schmuddelstraße seienden Reeperbahn. Genauer am Spielbudenplatz, dort, wo Anfang letzten Jahres noch die so genannten Esso-Häuser standen, zwei achtgeschossige Wohnscheiben hinter einer den Namen gebenden Tankstelle. Plattenbauten aus den späten 1950er-Jahren, die wie so oft vernachlässigt und bis in die Baufälligkeit geraten waren. Die sollten nun abgerissen werden, die Hausbau wollte Büro- und Gewerbe-

flächen realisieren. Doch der Kiez wehrte sich, gewann prominente Fürsprecher. Die Altmieter sollten in den Neubauten eine Chance bekommen, eine Durchmischung der Nutzungen sollte erreicht werden etc.. Am Ende gab es eine halbjährige Bürgerbeteiligung, es gab die unvermeidbaren Workshops. Deren Ideen und Anforderungen flossen in die des Städtebaulichen Wettbewerbs, der nun entschieden ist: Ein Preisgericht stimmte in seiner Sitzung einvernehmlich für den Entwurf der Büros NL Architects, Amsterdam, und BeL Sozietät für Architektur.

Die Jury begründete ihre Entscheidung so: Der Gewinnerentwurf sei im besten Maße an den Ort angepasst. Insbesondere lobte die Jury die Möglichkeit einer Bespielung der Dachflächen mit unterschiedlichen Nutzungen – teilweise auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Im Anschluss an das vorliegende städtebauliche Gutachterverfahren wird jetzt ein hochbaulicher Realisierungswettbewerb ausgelobt sowie ein Bebauungsplan-Verfahren eingeleitet. Für die Teilnahme an dem hochbaulichen Verfahren werden bis zu fünf Teilnehmer auf Grundlage der Arbeitsergebnisse des städtebaulichen Verfahrens ausgewählt. Be. K.

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