Headquarter Lille Métropole Habitat

Offen und transparent

Neubau von Dietmar Feichtinger Architectes

In Deutschland wird laut Statistischem Bundesamt „so viel gebaut wie lange nicht.“ 2014 wurden 46 % mehr Baugenehmigungen für Wohnungen eingereicht als im Jahr 2010. Grund dafür die gute Wirtschaftslage, niedrige Zinsen und die hohe Nachfrage. In 19 Staaten der EU sinken die Baugenehmigungen für Wohnungen aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise. In Frankreich gibt es ebenfalls einen Rückgang. Deswegen hat die französische Regierung neben dem Gesetz zur Mietpreisdämpfung einen sechs Punkte-Plan zur Förderung des Wohnungsbaus, auch sozialen, umgesetzt. 500 000 Wohnungen, sozial gefördert oder Eigentum, sollten 2014 gebaut werden. Denn, so berichtet die Französische Botschaft 2014, „Grund für die mangelnde Bauaktivität sind neben den stark gestiegenen Baukosten, die immer weiter angestiegene Zahl von Bauvorschriften, das mangelnde Engagement einiger Städten und Gemeinden beim Neubau sowie die Wirtschaftskrise, die es vielen Haushalten schwierig macht, ihren Bau- bzw. Kaufwunsch zu realisieren.“

In dieser Hinsicht ist es Folgerichtig der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Lille Métropole Habitat (LHM) ein Gesicht zu geben. LHM verwaltet 30 000 Sozialwohnungen.  Durch den Entwurf von Dietmar Feichtinger Architekten bekommt LHM ein neues Zuhause, indem nicht nur in einem Showroom neue, geförderte Wohnprojekte den Bürgern vorgestellt werden. Das gesamte Gebäude steht für Kommunikation mit den Bürgern und den Mitarbeitern.

Mitten in einem Industriegebiet liegt das neue Gebäude. Ein Solitär, der mit seiner Präsenz die Nachbarschaft stärken soll. Durch großflächige Fenster erscheint das Gebäude transparent und offen. Deren Horizontalität werden durch eloxierte Aluminiumlamellen unterstrichen. Einschnitte und Rücksprünge strukturieren die Fassade.

Auf ca. 10 900 m² verteilen sich die Büros um einen überdachten, lichtdurchfluteten Innenhof, der von Brücken und einer Treppe durchschnitten wird. Dadurch werden kurze Wege geschaffen und die Kommunikation der Mitarbeiter gefördert. Der Innenhof gleicht in seiner Dimension mehr einer Halle. Es sind insgesamt 400 m². Die zweite Fassade in den Innenhof wird durch auskragende, verglaste Boxen gebrochen. Sie ermöglichen weitere Blickbeziehungen in die unterschiedlichen Ebenen des Gebäudes. Ein Parkhaus, das in Zukunft in Büros umgewandelt werden kann, ergänzt den Neubau im Nordwesten. S.C.

Weitere Informationen: www.feichtingerarchitectes.com, www.lmh.fr

Thematisch passende Artikel:

01/2016

EnEV-Verschärfung ab 2016 Welche baulichen und technischen Maßnahmen sind erforderlich?

Schon seit der Verkündung der letzten Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) ist bekannt, dass sich die gesetzlichen Anforderungen ab dem 1.1.2016 nochmals verschärfen. Und doch...

mehr
11/2013

Junge Architekten fördern – Deubau-Preis 2014 verliehen www.deubaukom.de, www.deubau-preis.de

Der Deubau-Preis fördert junge Architekten. Jung bedeutet unter 42 Jahre alt. Der mit 15?000?€ dotierte Preis wird alle zwei Jahre an Architekten verliehen, die sich mit ihren Arbeiten für eine...

mehr

Changsha Kai Fu Wanda Plaza in Changsha/China

KSP Jürgen Engel Architekten gewinnt 1.Preis im Wettbewerb

In einem gutachterlichen Wettbewerbsverfahren setzte sich der Entwurf von Jürgen Engel gegen vier weitere Architekturbüros durch. Am Wettbewerbsverfahren nahmen außer KSP folgende Architekturbüros...

mehr

Deubau-Preis 2014

Duplex Architekten, Zürich/Düsseldorf ausgezeichnet

Am 16. Oktober 2013 findet die Preisverleihung des Deubau-Preis im Rahmen des Deubaukom-Pressetreffs statt. Wir stellen Ihnen schon vorab die Preisträger vor. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof....

mehr
09/2013

UIA-Weltkongress Durban 2014: Studentenwettbewerb ausgelobt www.uia2014durban.org/student_competition.htm

Als Bestandteil des kommenden UIA-Weltkongresses in Durban (3. bis 7. August 2014) wurde, basierend auf dem Kongressthema „Architecture Otherwhere“, ein internationaler Studentenwettbewerb...

mehr