MuT Museum unter Tage, Bochum

In die Erde mit der Kunst! Da spart man Klimakosten und die sonst so gerne und aufwändig geplanten Fenster. 18 000 m³ Erde wurden im Westen Bochums ausgehoben, um dem Kunstprojekt „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ im Ausstellungspark mehr Ausstellungsfläche zur Verfügung zu stellen. Konzeptioniert von Herbert Pfeiffer, Lüdinghausen, und ausgeführt von Vervoorts & Schindler, Bochum, bietet der „Museum unter Tage“ genannte Erweiterungsbau 1 350 m² Ausstellungfläche. Wie schon gesagt, Ausstellungsfläche, die komplett unterirdisch liegt.

Oben, vor dem Stammhaus des Projektes „Situation Kunst“, stehen drei mit Stein beziehungsweise Glasplatten verkleidete Quader. Der eine dient als Notausgang, der andere ist für die Geäudetechnik da, der dritte ummantelt das Treppenhaus, das die Besucher bei Tageslicht in die weite Kunstlichtlandschaft des Ausstellungsvolumen geleitet.

Letzteres bildet sich in Lage und Größe (25 x 75 m) oben über eine geschotterte Fläche ab. Unten ist das Ausstellungsrechteck durch rektangulär gesetzte Wände aufgeteilt, einfach und ohne viel Aufwand.

Dass die „Situation Kunst“ jetzt erstmals einen Großteil des Sammlungsbestandes zeigen kann, ist erfreulich. Die unter dem Titel „Weltsichten“ gezeigten Landschaftsarbeiten sind in jedem Fall eine Reise wert; das Ausstellungshaus unterm Park sowieso. Be. K.

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