Internationaler Hochhaus Preis 2012

Fünf Projekte im Finale für weltbestes Hochhaus. Ergebnis im November

Der Internationale Hochhaus Preis 2012 geht in die entscheidende Runde. Eine internationale Jury aus Architekten, Ingenieuren, Immobilienspezialisten und Architekturkritikern hat in Frankfurt am Main aus einem Feld von 26 Nominierten aus 17 Ländern fünf Hochhausprojekte in die Endrunde gewählt. Die Finalisten konkurrieren um die mit 50000 € dotierte Auszeichnung, die am 15. November 2012 von der Stadt Frankfurt, dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank in der Frankfurter Paulskirche verliehen wird.
 
Die Finalisten 2012 auf einen Blick (mit Jury-Kommentar):
- The Pinnacle@Duxton (Singapur) von ARC Studio Architecture + Urbanism, Singapur
„The Pinnacle@Duxton“ ist für die Jury ein außerordentliches Beispiel für öffentlichen Wohnungsbau in Singapur. Das Ensemble besteht aus sieben 164 Meter hohen Türmen, die durch Sky Bridges miteinander verbunden sind.
 
- The Troika (Kuala Lumpur) von Foster + Partners, London
„The Troika“ in Kuala Lumpur besteht aus drei unterschiedlich hohen (204 Meter/177 Meter/160 Meter) und miteinander verbundenen Wohntürmen. Das Tragwerk des luxuriösen und höchsten Wohnkomplexes Malaysias überzeugt die Jury besonders durch sein innovatives System aus Schubwänden, sogenannten Shear Walls
 
- Eight Spruce Street (New York) von Gehry Partners, Los Angeles
Die expressiv geformte, metallene Fassaden des dritten Finalisten, dem 265 Meter hohen Wohnhochhaus „Eight Spruce Street“ in New York, fügt sich auf harmonischeWeise in das Stadtbild ein, das von den Art-Deco-Wolkenkratzern der 1930er Jahre geprägt ist.
 
- 1 Bligh Street (Sydney) von ingenhoven architects, Düsseldorf und Architectus, Sydney
Erstmalig in der Geschichte des IHP erreicht mit dem 139 Meter hohen Bürohochhaus
„1 Bligh Street“ in Sydney ein australisches Gebäude das Finale. Das Gebäude setzt nach Meinung der Experten auf seinem Kontinent neue Maßstäbe hinsichtlich sozialer, kultureller, stadtplanerischer und nachhaltiger Kriterien.
 
- Absolute Towers (Mississauga, Kanada) von MAD, Peking
Der fünfte Finalist, die „Absolute Towers“ in Mississauga, Kanada bestehen aus zwei Wohnhochhäusern (179 Meter /161 Meter) und bieten ihren Bewohnern in jeder Etage umlaufende Balkone. Die Jury beeindruckt die spezifisch organische Form, die auf ellipsenförmigen Geschossgrundrissen beruht.
 
Erstmals vergab die Jury außerdem eine besondere Anerkennung für die Revitali-sierung eines bereits bestehenden Hochhauses an die Deutsche Bank-Türme (Frankfurt am Main) von gmp - von Gerkan, Marg und Partner mit Mario Bellini Architects.
 
Die Jury beurteilt die nominierten Projekte nach folgenden Kriterien:
- zukunftsweisende Gestaltung
- Funktionalität
- innovative Bautechnik
- städtebauliche Einbindung
- Nachhaltigkeit
- Wirtschaftlichkeit.
 
„Die Finalisten 2012 zeigen, dass im zeitgenössischen Hochhausbau nicht nur eine Nutzungsverschiebung vom Bürohochhaus zum Wohnhochhaus stattfindet. Darüber hinaus stellen wir einen Länderfokus auf den asiatisch-pazifischen Raum fest“, so Prof. Albert Speer, Juryvorsitzender des IHP 2012. Denn insgesamt vier der fünf nominierten Projekte sind Wohnhochhäuser, zwei davon aus dem asiatisch-pazifischen Raum und zwei aus der traditionellen Hochhausregion Nordamerika.
 
Die Jury 2012:
Die internationale Preisjury wurde von Albert Speer (AS&P - Albert Speer und Partner, Berlin) geleitet. Weitere Mitglieder der Jury waren: Prof. Johann Eisele (Architekt, ES - Eisele Staniek +, Darmstadt), Sigurdur Gunnarson (Bauingenieur, Universität Bergen), Richard Hassell (Architekt, WOHA, Singapur), Felix Semmelroth (Kulturdezernent Stadt Frankfurt am Main), Catherine Slessor (Chefredakteurin Architectural Review, London), Peter Cachola Schmal (Direktor Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main), Thomas Schmengler (Geschäftsführer der Deka Immobilien GmbH, Frankfurt am Main) und Carol Willis (Direktorin Skyscraper Museum, New York), sowie als Stellvertreterin Prof. Annette Bögle (Bauingenieurin, TU Berlin).

Der Internationale Hochhaus Preis (IHP) wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main ausgelobt. Initiiert wurde der Internationale Hochhaus Preis 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt mit dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank. Seitdem wird er in partnerschaftlicher Kooperation vom Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank organisiert und finanziert und im Jahr 2012 zum fünften Mal verliehen. Der Internationale Hochhaus Preis wird für ein Bauwerk vergeben, das exemplarische Nachhaltigkeit, äußere Form und innere Raumqualitäten wie auch soziale Aspekte zu einem vorbildlichen Entwurf verbinden. Planer und Bauherren erhalten gemeinsam den Preis - eine Statuette des international bekannten Künstlers Thomas Demand und ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro.
 
Die letztjährigen Preisträger sind:
2010 erhielten WOHA Architects aus Singapur die Auszeichnung für das 230 Meter hohe „The Met“ in Bangkok; als Bauherr wurde Pebble Bay, Thailand geehrt.
2008 erhielten Foster + Partners für ihr 182 Meter hohes „Hearst Building“ in New York die Auszeichnung; als Bauherr wurde die Hearst Corporation geehrt.
2006 wurden Jean Nouvel für sein 142 Meter hohes Gebäude „Torre Agbar“ in Barcelona und Layetana als Bauherr geehrt.
2004 wurden Kohn Pedersen Fox Associates (International) PA, London, für ihr 144 Meter hohes de Hoftoren-Gebäude in Den Haag ausgezeichnet.

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