Europäischer Architekturpreis "Energie + Architektur" verliehen

Preis geht an bogevischs buero architekten und stadtplaner

„Wir wissen: Allein energieeffizient zu bauen und zu sanieren reicht nicht.“ Recht hat der Bundesminister Peter Ramsauer, der diese Erkenntnis anlässlich der Verleihung des Europäischen Architekturpreises „Energie + Architektur“ aufs Papier brachte. Energieeffizienz kann den Energieverbrauch allenfalls langsamer steigen lassen, von Senkung insgesamt kann, schon mit Blick auf den Trend zunehmender Einzelhaushalte bei steigenden Wohnflächen und steigender Technisierung, nicht die Rede sein. Die Ministererkenntnis allerdings kontert den Vorwurf, Gebäudesanierung oder -planung mit den Ziel Energieeffizienz, wäre keine Architektur mehr, sie sähe einfach nicht gut aus. Gefragt ist aber ein Mentalitätswandel oder doch zumindest die Erkenntnis, dass wir nicht alleine auf unserem Planeten leben und nach uns die Kinder unserer Kinder wenn nicht gleiche, so doch bessere Lebensbedingungen vorfinden als wir; vorfinden sollten!

Und so wundert es nicht, wenn die Auslober des Preises, für welchen der Minister die Schirmherrschaft übernommen hat, die Preisvergabe wie folgt begründen: „Elegant werden die technischen Einrichtungen zur Energiegewinnung mit der Architektur verwoben und erzeugen somit ein identitätsstiftendes und nachhaltiges Gesamtbild im öffentlichen Raum.“ Die Auslober, das sind der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Bund Deutscher Architekten BDA. Die haben nun im Deutschen Architektur Zentrum DAZ in Berlin den Gewinner des Europäischen Architekturpreises "Energie + Architektur" gekürt. Der zum dritten Mal verliehene Preis wurde von Staatssekretär Rainer Bomba an bogevischs buero architekten und stadtplaner übergeben. Das Architektenbüro aus München überzeugte die Jury unter Leitung von BDA-Präsident Michael Frielinghaus mit der Planung eines energieeffizienten Wohnungsbauprojekts am Westrand von Ingolstadt.

Die Wohnanlage in Ingolstadt ist ein Pilotprojekt des öffentlich geförderten Wohnungsbaus. Der sparsame und effiziente Umgang mit Energie zeigt sich hier vor allem in der Wärmeversorgung, die vorrangig über Solarkollektoren gedeckt wird. Mit einer Gesamtfläche von 850 qm stehen sie auf den Dächern der Wohnhäuser und prägen als sogenannte "Energiebügel" das Erscheinungsbild der gesamten Anlage.

Der Europäische Architekturpreis "Energie + Architektur" soll, so die Auslober, die immer bedeutsamer werdenden Zusammenhänge von Gestaltung, Planung und Ausführung energetischer Bauvorhaben aufzeigen. Architekten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz haben sich mit insgesamt 57 Objekten für die Teilnahme beworben. Neben dem Preisträger wurden weitere fünf Arbeiten von herausragender Qualität mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Erstmalig erhalten weitere sechs Einreichungen eine Anerkennung und Urkunde. Diese zwölf von der Jury hervorgehobenen Objekte, so die Auslober, bilden das Thema energetisches und nachhaltiges Bauen über nahezu die gesamte relevante Gebäudetypologie ab, vom Wohnhausneubau über Schul-, Kultur- und Verwaltungsbauten bis hin zum Wohnungsbau und gewerblich genutzten Gebäuden. Dass sie allesamt Energieverbraucher sind von der Wiege bis zur Bahre, berücksichtigt der Preis natürlich nicht. Wie könnte er auch! Be. K.

Preisträger
e% – Energieeffizienter Wohnungsbau
Hollerstauden in Ingolstadt
bogevischs buero architekten und
stadtplaner gmbh, München


Auszeichnungen
- Realschule in Dachau im Passivhausstandard
Diezinger & Kramer Architekten, Eichstätt
- Technische Universität München, Gebäude 0505
Hild und K Architekten BDA, München
- Wohn- und Werkstattgebäude in Öhningen
Schaller + Sternagel Architekten, Allensbach
- Kunstmuseum in Ravensburg
Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
- Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit in Berlin
Jürgen Pleuser Architekten, Berlin

Anerkennungen
- Kinderhaus mit Hort und Mensa in Unterföhring
Hirner & Riehl Architekten BDA
und Stadtplaner, München
- Hauptverwaltung der Daniel Swarovski
Corporation in Männedorf / Schweiz
ingenhoven architects international,
Männedorf / Schweiz
- Deutsche Börse in Eschborn
KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, Frankfurt
- Zentralarchiv der Elektrizitätsgesellschaft
EDF in Bure / Frankreich
LAN Architecture, Paris
- Erweiterungsbau für den Bayerischen Landtag im
Nordhof des Maximilianeums in München
Léon Wohlhage Wernik Gesellschaft
von Architekten mbH, Berlin
- Zentrum für virtuelles Engineering am
Fraunhofer Institut in Stuttgart
UNStudio, Amsterdam

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