Denkmalpflege in Gefahr?

Nie war die öffentliche Akzeptanz der Denkmalpflege so groß wie in diesen Tagen. Das zeigte eindrucksvoll der Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013, bei dem bundesweit mehr als vier Millionen Bürger-Innen unterwegs waren, um mehr als 7500 geöffnete Kulturdenkmäler zu besichtigen. Trotz dieser Erfolgsmeldun­g sollen die Denkmalfördermittel in einigen Bundesländern massiv gekürzt werden. In Nordrhein-Westfalen ist die Situation besonders prekär. Dort sollen Fördermittel für die Sanierung von Kulturdenkmälern vollständig auf Darlehensbasis umgestellt werden.

Der Bildungs- und Vermittlungsauftrag der Denkmalpflege ist zwar ein zentraler Bestand­teil der Arbeit, doch viel zu wenig werde, so aktuell Prof. Dr. Gerd Weiß, Vorsitzender der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger, die Wirtschaftskraft denkmalpflegerischer Maßnahmen wahrgenommen. Die positiven Auswirkungen von Investitionen im Altbaubereich auf die mittelständische Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen könne gar nicht hoch genug bewertet werden. Wichtig sei auch der Beitrag der Denkmalpflege zum ständig wachsenden Wirtschaftszweig des Kulturtourismus, für den sie überhaupt erst die Grundlagen bilde. Die derzeitigen Entwicklungen, so Weiß weiter, seien Ausdruck von Gleichgültigkeit gegenüber den Kulturleistungen und Zeugnissen unserer Vorfahren.

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