Allgäuer Baufachkongress 2014 – Erfolge gestalten
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Rund 1 300 Besucher erlebten vom 22.-24. Januar 2014 bei der wie­derum ausverkauften, hochkarätig besetzten, 3-tägigen Veranstaltung in Oberstdorf einen rundum erfolgreichen Kongress.

In seiner Rede zur Kongresseröffnung forderte Baumit-Geschäftsführer Ludwig A. Soukup, gemeinsam der unsachlichen Berichterstattung über WDVS entgegenzutreten. „Denn ohne Wärmedämmung wird die Energiewende nicht funktionieren“, so Ludwig A. Soukup. Und weiter zog er eine vernichtende Bilanz der bisherigen Ergebnisse der vor über zwei Jahren eingeleiteten Energiewende. Als eine wesentliche Ursache sieht er die nicht vorhandene beziehnungsweise nicht klar formulierte Vision der Energiewende, damit sie aktivierend auf alle Beteiligten wirkt. „Neben den Politikern ist die ganze Branche gefordert, bei der Realisierung der Energiewende mitzuwirken“, so Soukup. Dazu passt auch das Motto des Kongresses: „Erfolge gestalten“, was auch nur im gemeinsamen Schulterschluss gelingen wird.

Die beiden Top-Referenten, der ehemalige Vorstand von EnBW, Prof. Dr. Utz Claassen, und der Schweizer Energie- und Friedensforscher, Dr. Daniele Ganser, beleuchteten die Energiewende aus verschiedenen Blickwinkeln. Einig war man sich aber, dass „Deutschland und die Welt“ die Energiewende brauchen.

Prof. Dr. Utz Claassen, eier der Keynote-Speaker, nahm den Faden zur Energiewende auf:„Wir haben keine Energiewende – wir haben eine Energiewende-Ankündigung.“ „Jeder will die Energiewende“, so Claassen weiter „aber die vom ehemaligen Bundesumweltminister Peter Altmaier geschätzten Kosten in Höhe von 1 000 Mrd. € (je Bundesbürger 12  000 €) möchte niemand bezahlen. Letztendlich wird die Energiewende über zwei Wege finanziert, über den Stromkunden und den Steuerzahler, sprich von uns allen“. In seiner Wirkung gegen den Klimawandel wird das Gelingen der Energiewende in Deutschland global gesehen fast keine Bedeutung haben. Aber als Erfolgsmodell, das von anderen Ländern beispielhaft übernommen werden könnte, ist der Erfolg der Energiewende in der Bedeutung für die Welt und ihre Zukunft gar nicht hoch genug einzuschätzen. Damit die Energiewende zum Erfolg wird, müssen die Ziele im Einklang mit den Ansprüchen an die Versorgungssicherheit sein, den Umweltschutz einbeziehen, die Wettbewerbsfähigkeit von Energie berücksichtigen sowie intelligent mit der globalen Energiepolitik verzahnt sein.

Im Anschluss stellte Dr. Daniele Ganser das Thema Energie aus dem gesellschaftspolitischen Blickwinkel dar. Er konfrontierte das Plenum mit dem unglaublichen Energiehunger der Welt mit einem Verbrauch von täglich 88 Mio. Barrel (1 Barrel Öl = 159 l) Ölverbrauch auslöst. Ganser stimmte den Ausführungen seines Vorredners zu, wobei er den Punkt der Finanzierung der Energiewende weniger kritisch sieht, da er die Kosten der Schäden, ausgelöst durch den Klimawandel, deutlich höher einschätzt. Seiner Meinung nach gibt es durchaus erfolgsversprechende Alternativen zu den „nicht erneuerbaren Energien“. Beispielsweise die Energieträger Sonne, Wasser, Wind, Erdwärme, Holz, Biogas und Müll. Eine besondere Bedeutung misst er der Effizienzsteigerung zu, wie beispielsweise Wärmedämmung – ganz im Sinne von „die beste Energie ist die nicht verbrauchte Energie“. Ganser machte deutlich, dass die weltweite Ölförderung schon bald ein Maximum, den „Peak Oil“ erreichen und danach abfallen wird.

Aber auch die weiteren rund 50 aktuellen und spannenden Themen beschäftigten sich u.a. mit sozialem und städtebaulichem Umbau, mit Wohngesundheit, Gewerke übergreifendem Handeln, Rechtsthemen, Marketing und Fachkräftegewinnung.

Nach dem Kongress, ist vor dem Kongress – der Termin für 2016 ist bereits fixiert: 20. bis 22. Januar. BF

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